Web2.0 und die Gesellschaft

md1987

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Kultur und Bildung 2.0

Kultur und Bildung 2.0

Zuerst befasse ich mich kurz mit den Begriffsklärungen.

Kultur (zu lateinisch cultura „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“, von colere „wohnen, pflegen, verehren, den Acker bestellen“) ist im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur.[Quelle wikipedia]

Sie beschreibt einerseits die Produktion und den entsprechenden Konsum von Kulturgütern, wozu im engeren Sinne Kunst, Musik, Literatur, Formen der Alltags-, Jugend-, Subkultur, Werbung und Massenmedien gehören. Und zum Anderen ist die Kultur eine spezifische Form zu leben, welche die Religion, Moral, Werte, Sitten und Ideale, Meinungen, Wissen, Traditionen, Ideale, Ideen, Sprachen und viele weitere behinhaltet.

Durch die überaus schnelle Entwicklung immer neuer Kommunikationstechniken und deren Einsatz, wird die Auffassung von Kultur enorm beeinflusst. Für die Gesellschaft bedeutet dies, in immer kürzeren Abständen per Definition den Umgang mit der Kultur festzulegen. Kultur 2.0 verändert nicht nur die Lebensform, was bedeutet wie wir Kultur gewinnen und konsumieren, sondern auch die Definition für Kultur selbst. War es damals noch üblich, dass ein Künstler ein Werk erschuf, so ist es heute keine Seltenheit, dass dies viele Menschen gemeinsam tun. Da es kein festgelegter Personenkreis sein muss, geschweige denn ein definiertes Werk dabei entstehen muss, bringt dies arge Probleme mit sich. All dies hat eine Umstrukturierung des Umgangs mit Kultur zur Folge. So ist Kultur im Urheberrechtsgesetz definiert als „Werke im Sinne dieses Gesetzes sind nur persönliche geistige Schöpfungen“ (UrhG §2). Heutzutage definiert man es weitläufiger: „Das Werk eines Künstlers hebt sich von dem bisher Bekannten ab und bringt die Individualität des Urhebers zum Ausdruck.“

Dies hat eine völlig neue Herangehensweise zur Folge, im Gegensatz zum traditionellen Vorgehen, Werke zu erschaffen. Ich spreche hier vom „offenen Aufruf“, der crowdcreation, einer Form des crowdsourcing. Hierbei wird auf einer Webplattfrom zur Mitarbeit aufgerufen. Das durch die „kollektive Intelligenz“ entstandene Ergebnis ist innovativ und einzigartig. Das auf diese Art und Weise entstandene Werk, „Life in a Day“(Das Leben an einem Tag), war eine eine Youtube – Produktion und ein bis heute einzigartiges Experiment. Der 90 minütige Film zeigt einen Tag auf unserer Erde. Es ist eine Art Dokumentation. Menschen aus allen Winkeln der Welt haben zu diesem Film beigetragen.

Bezieht man sich nun auch auf weitere Bereiche, erkennt man schnell, dass auch hier crowdcreation angewendet wird. So z.B. bei Drehbuch 2.0: „KEIN NICHTS ist ein Experiment zur kollaborativen Kreativität, kollektiven Intuition und kollektiven Intelligenz. Es soll festgestellt werden, ob eine freiwillige und selbst organisierte Gemeinschaft von Menschen, in der Lage ist, einen ansprechenden Spielfilm von Anfang bis Ende zu realisieren.“

Geschichte 2.0: Der Verein „UNSERE GESCHICHTE. DAS GEDÄCHTNIS DER NATION“ sammelt Erzählungen von Zeitzeugen zu geschichtsträchtigen Ereignissen und dokumentiert sie für die zukünftigen Generationen. Der Verein ist einmalig in Deutschland und versucht „Geschichte durch Geschichten“ zu vermitteln.

Bibliothek 2.0: „The Library of Congress“, die weltgrößte Bilblithek, hat zum Ziel, die Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen auf jeden Benutzer individeull auszurichten.

Fotoarchiv 2.0: „Die Commons“ rufen mit dem Titel „Ihre Gelegenheit, an der Schilderung der öffentlichen Fotosammlung der Welt mitzuwirken.“ zur Mitarbeit auf. Das Commons-Projekt möchte zeigen, welche mitunter schon längst vergessenen Schätze in den Fotoarchiven der Welt schlummern und mit der Hilfe von Menschen, die ihr Wissen oder ihre Erfahrungen zu entsprechenden Bildern kommentieren, diese Sammlung zu vervollständigen.

Kunst 2.0: Mit Hilfe von Open Access wird „ein Großteil der Sammlungen der Yale-Universität digitalisiert und der Öffentlichkeit zum freien Gebrauch übergeben. Die Dateien, an deren Ursprungsobjekten keine Urheberrechte mehr bestehen, werden als Gemeingut zur Verfügung gestellt und können weltweit ohne Lizenz weiterverbreitet und genutzt werden.“

Allem in Allem kann man festhalten, dass Kultur und Bildung 2.0 der digitalisierten Bestandserhaltung dient. Die durch Open Access erhöhte Sichtbarkeit und dem schnellen,als auch kostenlosem Zugang für jedermann, sorgt unter anderem für mehr Teilhabe an Kultur  und fördert auch die Zusammenarbeit. Aufgrund der Digitalisierung ist letztlich auch für eine langfristige Verfügbarkeit gesorgt.

[Quelle:Vorlesungsfolie]

Offene Frage:

Wo endet das Plagiat und wo genau beginnt die Kunst?

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